Als Umgebungstemperatur wird die Temperatur der Luft oder des umspülenden Mediums bezeichnet, in der der Elektromotor arbeitet.
Gemäß DIN EN 60204-1 wird der Bereich der Umgebungstemperatur für drehende Maschinen standardmäßig bei -20°C - +40°C angegeben.
Das entspricht der Isolierstoffklasse F.
Motoren für höhere Umgebungstemperaturen werden meistens bis +80°C ausgelegt. Das entspricht der Isolierstoffklasse H.
Hierbei müssen die verwendeten Kabel und die Kabeleinführungen sowie der Isolierstoff für die erhöhte Temperatur geeignet sein.
Negative Folgen von falschen Materialien können sein
Motoren, die für noch höhere Umgebungstemperaturen ausgelegt sind, sind oftmals nur als Sonderanfertigung verfügbar.
Elektromotoren für hohe Umgebungstemperaturen werden oftmals eingesetzt in Schweißereien, Trockenöfen oder -kammern oder bei Anlagen für Kaltentrauchung.
Auch bei einer sehr kalten Umgebungstemperatur werden besondere Anforderungen an das Material gestellt. Arktische Verhältnisse von bis zu -50°C benötigen entsprechend behandelte Materialien. Kunststoffe werden spröden, verhärten sich und brechen schneller. Das Gehäuse darf nicht vereisen, da sonst die Welle blockieren könnte. Beim Anlassen werden alle Materialien beansprucht, da die thermische Differenz zwischen kaltem Motor und Betriebstemperatur überwunden werden muss. Die Bemessungsgrenzen beziehen sich zumeist auf den Betrieb unter normalen Bedingungen und werden für den Einsatz bei besonders kalten Temperaturen neu berechnet.